Nach wieder mal über 4 Wochen am Pitztaler Gletscher und aus den Meldungen der Medien kann ich Euch nur darum bitten: Leute, passt Eure Geschwindigkeit an die Pistenverhältnisse und Euer Fahrkönnen an!
Aktuell liegt überall zu wenig Schnee, die Pisten sind schmal und der vorhandene Natur- oder Kunstschnee ist bereits am Vormittag „abgerutscht“, so dass oftmals Eisflächen entstehen.
Klar – jeder freut sich, dass er nach den Corona-Jahren wieder seinem Hobby frönen kann. Allerdings fragt Euch auch bitte, wie es mit Eurer Fitness bestellt ist und rechnet ein, dass Ihr ggfs. schon 2 Jahre nicht mehr Skigefahren seid.
Ihr wisst ja, dass wir (meine Frau und ich) im Winter im Pitztal in der lokalen Skischule arbeiten. Noch nie haben wir das Lehren als so gefährlich erlebt wie dieses Jahr. Es wird – am Fahrkönnen gemessen – viel – viel zu schnell gefahren. Es wird zu wenig Abstand gehalten und der Blick endet meist an den Skispitzen, so dass die Gemengelage auf der Piste und die Entwicklungen der Postionen der vielen Skifahrer an potentiellen Gefahrenstellen nur unzureichend gesehen und erkannt werden.
Ausweichmanöver enden inzwischen oft abseits der Piste. Das wäre im Grunde noch gefährlich genug, wenn es die Schneelage aktuell nicht noch gefährlicher machen würde. Ein Sturz abseits der Piste endet aktuell oft auf Felsen, an Zäunen oder Bäumen, die normalerweise von gut 2m Schnee bedeckt wären.
Zudem addieren sich die Geschwindigkeiten von Skifahrern, die miteinander kollidieren. 60 km/h ist eine Geschwindigkeit, die auch von einem eher ungeübten Skifahrer gut erreichbar ist. Bei einer Kollision bedeutet das das gleiche, wie wenn man mit 120 km/h gegen ein stehendes Hindernis fährt – das ohne Knautschzone.
Also, Ihr Lieben, passt bitte auf Euch und Eure Mitskifahrer auf und nehmt lieber einen Gang raus!
Wir sehen uns.